Erste Vertreterversammlung der VR Bank Ried-Überwald eG

Genossenschaftsbank schreibt Erfolgsgeschichte fort

Zur ersten Vertreterversammlung der im letzten Jahr durch Fusion entstandenen VR Bank Ried-Überwald eG begrüßte Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Daiker-Neumann die Vertreter im vollbesetzten Bürgerhaus Bürstadt. Nach der Vorstellung der Tagesordnung zeigte sich Vorstandssprecher Claus Diehlmann zufrieden. „Wir haben zur richtigen Zeit die Weichen für eine stabile Zukunft gestellt. Mit dem erreichten Ergebnis können wir uns bei eingetrübten Rahmenbedingungen im Wettbewerb behaupten und als dauerhaft leistungsfähige Heimatbank agieren“, nahm er die detaillierten Ergebnisse vorweg. Nach einem Rückblick auf die gesamtwirtschaftlichen und allgemeinen gesellschaftlichen Themen übernahm Vorstand Frank Ohl das Mikrofon.

Bilanzsumme / Verbundbilanzsumme

Die Bank sei gesund gewachsen und bringt mit einer Steigerung von 2,85% die Verbundbilanzsumme auf einen Wert von 1,5 Milliarden Euro. „Ich gebe zu, die Größenordnung im Milliardenbereich ist noch etwas ungewöhnlich, aber wir gewöhnen uns gerne daran“, schmunzelte Vorstand Ohl.
 

Kreditgeschäft

„Im Jahr 2023 fiel unser Kreditwachstum erwartungsgemäß moderat aus. Das Zinsniveau, drastisch gestiegene Baukosten und inflationsbedingte Kaufkraftverluste führten zu einem gewissen Investitionsstau. Unser Kreditvolumen lag demzufolge zum Jahresende mit 459,5 Mio. Euro leicht im Plus. Wir gehen jedoch davon aus, dass im aktuellen Jahr die Zinsschritte nach unten die Kreditnachfrage wieder in Schwung bringen wird“, stellte der Vorstand klar.

Mit knapp 60 Mio. Euro an Neukrediten habe die Bank ihren Beitrag zur Stabilisierung der lokalen und regionalen Wirtschaftsstruktur erneut geleistet und mit diesen Neukrediten am lokalen Standort Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen, ergänzte Ohl seine Ausführungen zum Kreditgeschäft.
 

Einlagengeschäft

Die sechs Zinsschritte der EZB hätten im vergangenen Jahr das klassische Einlagengeschäft beflügelt, so Ohl weiter. Dennoch sei der Markt stark umkämpft und die Bank kalkuliert mit der notwendigen kaufmännischen Vorsicht. Immer noch in der Tendenz abwartend verhielten sich die Kunden bei den Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist. 139,5 Mio. Euro sind in dieser Einlageform angelegt. Die Festgelder hingegen haben sich auf 102,3 Mio. Euro verdreifacht. „Gute Zinsen mitnehmen und bei weiteren Zinsschritten schnell reagieren können“, begründete Ohl die Kundenpräferenz für diese Anlageform. Dafür reduzierte sich der Bestand an täglich fälligen, also sofort verfügbaren, Einlagen auf 337,2 Mio. Euro.
 

Ertragslage

Die Darstellung der Ertragszahlen übernahm im Anschluss daran Vorstand Dirk Jalowiky. „Die gute Nachricht ist: Es gibt wieder Zinsen. Die schlechte Nachricht ist: Es gibt wieder Zinsen“, leitete dieser seinen Bericht ein.

„Erstmals seit Jahren erhöhte sich die Zinsspanne auf 1,66% der durchschnittlichen Bilanzsumme. Die Provisionsspanne liegt mit 0,70% auf Vorjahresniveau. Insbesondere deutlich gestiegene Sachkosten aufgrund allgemeiner Preissteigerungen und fusionsbedingter Ausgaben führten zu einer erhöhten Verwaltungskostenspanne von 1,74%. Ebenfalls leicht erhöht sind die Abschreibungen. Unter Berücksichtigung der sonstigen Erträge und Aufwendungen ergibt sich das Betriebsergebnis vor Bewertungsänderungen in Höhe von 0,61% der durchschnittlichen Bilanzsumme“, rechnete Jalowiky vor.

Um künftig mehr Handlungsspielräume zu eröffnen, habe die Bank gezielt Wertpapiere veräußert und stille Lasten des Vorjahres realisiert. „Diese Bewertungssystematik führt zu einem Betriebsergebnis von 0,29%, bietet uns jedoch in der Zukunft mehr Handlungsmöglichkeiten“, begründete der Vorstand die gewählte Bewertungsmethode. Die Cost-Income-Ratio liegt nach Auskunft der Bank bei 74.
 

Dividendenzahlung

Zum Schluss seiner Ausführungen schlug Jalowiky der Versammlung die Gewinnverwendung vor. Demnach wird der Bilanzgewinn in Höhe von 810.313,15 Euro für eine Dividendenzahlung auf die Geschäftsguthaben in Höhe von 3,00 %, dies entspricht einem Betrag von 343.229,39 Euro, verwendet. Durch den Mitgliederbonus erhalten Mitglieder mit einer umfangreichen Geschäftsverbindung nochmals bis zu weiteren 5,00 %. Nach der Einstellung in die gesetzliche Rücklage in Höhe von 210.000 Euro und in die andere Ergebnisrücklage in Höhe von 250.000 Euro beträgt der Gewinnvortrag auf neue Rechnung dann 7.083,76 Euro.

Abschließend übernahm erneut Vorstandssprecher Claus Diehlmann das Mikrofon und ging auf einige bankinterne Themen wie Nachhaltigkeit sowohl in der Geschäftspolitik als auch bei der Gestaltung nachhaltiger Produkte ein. Insbesondere dankte er jedoch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz. „Wir sind froh und dankbar, dass wir die Herkulesaufgabe „Fusion“ mit einer erfahrenen, leistungswilligen, motivierten Mannschaft, kurzum, einem tollen Team, bewältigt haben“, lobte Diehlmann und sorge damit für einen ganz ausdrücklichen Applaus der anwesenden Vertreterversammlung in Richtung Mitarbeiter. Stellvertretend ging der Vorstand noch auf Mitarbeiterjubiläen ein, die als Indiz für die Treue zur Bank und damit die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz gewertet werden.
 

Wahlen in den Aufsichtsrat

Im weiteren Verlauf präsentierte Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Daiker-Neumann zunächst den Bericht des Aufsichtsrats und führte dann durch die anschließenden Beschlussfassungen. Weiterer Tagesordnungspunkt waren die Wahlen zum Aufsichtsrat. Dazu wurde zunächst die Reduzierung der Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von 9 auf 6 Personen beschlossen. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrats, Brigitte Daiker-Neumann, Karsten Krug und Rüdiger Engert, wurden jeweils für eine weitere Amtsperiode in das Gremium wiedergewählt.

Aufsichtsrat und Vorstand v.l.n.r: Karsten Krug, Brigitte Daiker-Neumann, Rüdiger Engert, Frank Ohl, Thomas Hartmann, Tina Soyez-Schork, Claus Diehlmann, Martina Sotornik, Dirk Jalowiky und Richard Breuer